Bereich 5: Wege nach 1990

Im vierten und abschließenden Ausstellungsbereich wird die Zeit nach der Abschaffung des Apartheid-Regimes in Südafrika bis in die Gegenwart beleuchtet. Im Bereich 4 erfahren die Besucher*innen von den tiefgreifenden politischen Veränderungen, die in Südafrika Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre stattgefunden haben. 

In den späten 80er Jahren wird immer offensichtlicher, dass die Apartheid für den südafrikanischen Staat nicht mehr tragbar ist. Südafrika steckt in einer wirtschaftlichen Krise, bedingt durch internationalen Druck, Sanktionen, Boykotte und den Rückzug von Unternehmen. Auch innenpolitisch wächst der Druck auf das Regime. Spätestens mit dem Ende des Kalten Kriegs und dem Mauerfall in Berlin 1989 verliert das Apartheid-Regime seine Legitimation. 

Um Südafrika aus der Krise zu retten, wird ein neuer politischer Kurs eingeleitet. 1990 gibt Präsident Frederik Willem de Klerk das Versprechen einer politischen Neuausrichtung Südafrikas. Die Benachteiligung der Schwarzen Mehrheitsbevölkerung soll auf politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Ebene vollständig beseitigt werden. 

Die Entlassung von Nelson Mandela im Jahr 1990, nach 27 Jahren Gefangenschaft, ebnet den Weg für einen friedlichen Übergang zur Demokratie. Am 17. März 1992 stimmen die weißen wahlberechtigten Bürger*innen für die Aufhebung der Apartheid. Unter der Leitung Mandelas führt der ANC Friedensverhandlungen mit der südafrikanischen Regierung. Die ausgehandelte vorläufige Verfassung etabliert 1994 Bürger*innenrechte und freie Wahlen für alle Südafrikaner*innen. Bei den ersten demokratischen Wahlen vom 26. zum 29. April 1994 gewinnt der ANC. Nelson Mandela wird zum Präsidenten gewählt.

Ausstellungsobjekt: Plattencover, Hugh Masekela - Bring him back home (Bring back Nelson Mandela).

Das Jahr 1994 markiert sowohl das Ende des südafrikanischen Freiheitskampfes als auch des 110 Jahre währenden Kampfes gegen europäische Kolonialmächte auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Mit dem Sieg des ANC endet die gesetzlich verankerte Demonstration weißer Vorherrschaft in Afrika.

 

Einstiger Exilant Arnold Isaacs bei den Einblicken am 02.02.2024 an der HTW Berlin vor einem der Ausstellungsplakate. © HTW Berlin/Arianna Giusti-Hanza

Wie wirkte sich der politische Wandel in Südafrika auf die in Berlin lebenden Exilant*innen aus? Die Ausstellung blickt nicht nur bis 1994 zurück, sondern beleuchtet auch zentrale Themen wie Rassismus, Solidarität, Exil und Widerstand in der Zeit danach und bis ins heutige Berlin.