Praxisprojekte

Im Rahmen der Praxisprojekte kooperieren Studierende mit Kulturschaffenden und Partnern aus der Museumslandschaft Berlin-Brandenburg und erarbeiten z.B. die Entwicklung und Evaluierung von Ausstellungskonzepten.

Aktuelles Projekt: Ausstellung zum 30. Jubiläumsjahr anlässlich des Ende des Apartheidregimes in Südafrika

2024 jähren sich zwei besondere Ereignisse: Das Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika zum 30. Mal und die Berlin-Konferenz zum 140. Mal. Aus diesem Anlass entwickeln Studierende der HTW Berlin (M.A. Museumsmanagement und -kommunikation) eine Ausstellung mit dem Titel "1884 - 1994 | 110 Jahre antikolonialer Widerstand | The Struggle - Südafrikanische Exilant*innen in Berlin". Die Ausstellung erinnert an die letzte antikoloniale Freiheitsbewegung Afrikas, indem sie südafrikanische Apartheid-Exilant*innen in Ost- und West-Berlin porträtiert. Die kuratorische Leitung hat Philippa Ebéné.

Das Ausstellungskonzept bietet neue Perspektiven auf die Berliner Stadtgeschichte. In Berlin wurde 1884 die Unterwerfung und Kolonialisierung Afrikas "legalisiert". Zu DDR-Zeiten beherbergte Ost-Berlin ein Exil-Büro des African National Congress (ANC). Dagegen ist in West-Berlin und in Bundesrepublik die Solidarität mit dem Anti-Apartheid-Kampf Ausdruck von politischer Opposition. Im Zentrum der Ausstellung stehen südafrikanische Apartheid-Geflüchtete, darunter auch prominente Akteur*innen des südafrikanischen Freiheitskampfes, wie Luyanda Mpahlwa, die zwischen 1960 und 1994 in Ost- und West-Berlin lebten.

Die Studierenden gliedern das Konzept mit diesen Kernfragen:

  • Prolog: Kolonialisierung: Wie sah die Vorgeschichte der Apartheid aus? Welche Rolle spielte Berlin?
  • Bereich 1: Apartheid. Was ist Apartheid? Wie zeigt sich Widerstand in Südafrika?
  • Bereich 2: Wege ins Exil. Wie und warum kommen Freiheitskämpfer*innen in die DDR oder BRD?
  • Bereich 3: Exilgeschichten. In welchen politischen Umfeldern leben die Exilant*innen? Wie sieht politischer Widerstand in Ost- und West-Berlin aus?
  • Bereich 4: Wege nach 1989. Wie geht es nach dem Apartheid-Regime weiter?

Derzeit werden die letzten der rund 200 Objekte inventarisiert. Darunter befinden sich Plattencover aus der Anti-Apartheid-Bewegung wie von Miriam Makeba, Eddy Grand und Stevie Wonder. Gezeigt werden auch Zeitungsartikel und Platten vom solidarischen "Festival des Politischen Liedes" der DDR und verschiedene Solidaritätsplakate aus der DDR und BRD sowie historische Fotos aus Südafrika und vieles mehr. 15 verschiedene Kurzvideos von Interviews mit Exilant*innen bilden Highlights der Ausstellung. Sechs Interviews stellte hierfür Thabo Thindi zur Verfügung. Ein weiteres Interview mit dem Freiheitskämpfer Luyanda Mpahlwa führten die Studierenden selbst. Relevante Orte des Widerstandes aus Ost und West zeigt eine Berlin-Karte. Das Team finalisiert aktuell die Ausstellungstexte und sucht parallel mit Kooperationspartner*innen nach Ausstellungsflächen.

Entwürfe und Elemente der Ausstellung präsentierte das Team der Studierenden öffentlich im Rahmen der Werkschau des Fachbereichs 5 im Juli 2023 sowie am 02. Februar 2024 zu den Einblicken an der HTW Berlin.

 

Ansprechpartner_in:

Prof. Dr. Susan Kamel,

Prof. Dr. Tobias Nettke

Impressionen von Objekten der Ausstellung

Impressionen vom Entstehungsprozess der Ausstellung