1884/85 – 1994: 110 Jahre antikolonialer Widerstand | The Struggle: Südafrikanerinnen im Berliner Exil
Im Rahmen des Praxisprojekt von Museumsmanagement und -kommunikation (MMK) der HTW Berlin entwickeln Studierende die Ausstellung "1884/85 - 1994: 110 Jahre antikolonialer Widerstand | The Struggle: Südafrikaner*innen im Berliner Exil". Anlass dazu bieten 2024 zwei Jubiläen: das Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika zum 30. Mal und die Berlin-Konferenz zum 140. Mal.
Die unter der kuratorischen Leitung von Philippa Ebéné entstehende Ausstellung erinnert an die letzte antikoloniale Freiheitsbewegung Afrikas. Im Zentrum stehen südafrikanische Apartheid-Geflüchtete, die zwischen 1960 und 1994 in Ost- und West-Berlin lebten. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Musik als widerständiges Mittel.
Mit der Ausstellung wird eine neue Perspektive auf die Berliner Stadtgeschichte eröffnet. 1884/85 beraten Vertreter aus 14 Staaten über ihre Machtinteressen auf dem afrikanischen Kontinent und schaffen damit die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Seit dem Bau der Berliner Mauer 1961 zeigt sich der unterschiedliche Umgang von DDR und BRD mit den Exilant*innen und dem Apartheid-Staat selbst.
Sechs Zeitzeug*innen-Interviews, die von dem Filmemacher Thabo Thindi zur Verfügung gestellt worden sind, und das von den Studierenden selbst geführte Interview mit dem Architekten Luyanda Mpahlwa bilden das Narrativ der Ausstellung. Die Exilant*innen, die für den südafrikanischen Freiheitskampf stehen, darunter Jeannette Selby, Eric Singh, Aletta Makena-Frenken, Arnold Isaacs, Sack Sturman (a.k.a. Bert Seraje) und Asaph Makote Mohlala, vertiefen die Geschichte und Perspektive der Exilant*innen mit ihren persönlichen Erlebnissen. Ein Zeitstrahl, der für das historische Verständnis internationale und Berliner Ereignisse abbildet, kontextualisiert die Lebensstationen der Protagonist*innen.
Im Mai dieses Jahres wurde das Konzept erstmals im Haus der Kulturen der Welt im Rahmen der Sonderausstellung “Echos der Bruderländer" in einer zweiwöchigen Plug-In-Ausstellung vorgestellt. Bevor es zur Ausstellungseröffnung im Ephraim Palais am 26. Februar 2025 kommt, werden zunächst ab dem 17. Oktober 2024 Freistellen in der Dauerausstellung „BerlinZEIT“ bespielt. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, mit einer Lecture Performance, sowie Lesungen, Konzerten und Filmen.